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„Foreclosure: Death of the American Dream“

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„Die Landschaft von Inland Empire ist eine öde Brache, wo man nur leere Häuser vorfindet und Geister des amerikanischen Traums“, schreibt Lauren Greenfield im Text zu ihrem Video „Foreclosure: Death of the American Dream“. Die Beschreibung könnte auf den Film von David Lynch zutreffen, aber er hat den Namen seines Psychodramas von 2006 einer Region im Süden Kaliforniens entliehen, die tatsächlich so genannt wird (gedreht hat er nicht dort, sondern hauptsächlich in Polen, das sich zum Niedriglohnland für Kinoproduktionen entwickelt hat).

Im Unterschied zum Werk des US-Regisseurs, der Krisenstimmungen gern mystifiziert darstellt, zeigt sich im realen Inland Empire der wirtschaftliche Abschwung eher „banal“: Arbeitslosigkeit, Verschuldung, Zwangsvollstreckung.

Inland Empire liegt östlich von Los Angeles und ist geprägt von einer wilden Zersiedelung des ehemals vor allem landwirtschaftlich genutzten Gebiets. Viele aus der Großstadt fortgezogene Hausbesitzer, die sich in diesem amorphen, endlosen Suburb in den vergangenen Jahren ihren Traum vom Eigenheim auf Kredit finanzierten, sind nun vom Rauswurf bedroht. Manche landen von einem Tag auf den anderen auf der Straße.

Die Fotojournalistin und Dokumentarfilmerin Greenfield hat ihre Aufnahmen von den Opfern der Immobilienkrise zu einer Mischform aus Audio-Slideshow und gefilmten Interviews montiert. Einige Bilder, gerade von den leer geräumten Häusern und den verlassenen Swimmingpools, finde ich ästhetisch so ansprechend, dass ich beim zweiten Durchlauf das Video öfters mal stoppen musste.

Ein „guilty pleasure“: Wenn Profis am Werk sind, sieht eben auch das Elend anderer Leute sehr gut aus. Darin zumindest sind sich das echte Inland Empire und Lynchs Kino-Fiktion ähnlich.

Via Duckrabbit.


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